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29. März 2024

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Das Christian Doppler Labor der TU Wien führt Hochleistungsberechnungen in der Mikroelektronik durch.

Man braucht gute Computer, um noch bessere Computer herstellen zu können. Die Eigenschaften mikroelektronische Bauteile werden am Computer berechnet, lange bevor sie tatsächlich entstehen. Am Institut für Mikroelektronik hat man sich auf solche Computersimulationen spezialisiert. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und des Industriepartners Silvaco aus dem Silicon Valley wurde nun ein Christian Doppler Labor (CD-Labor) für Hochleistungs-TCAD (Technology Computer-Aided Design) eingerichtet.
Im CD-Labor werden Methoden entwickeln, mit denen sich die nötigen Simulationsrechnungen für die Chip-Industrie schneller als bisher durchführen lassen. „CD-Labors machen neues Wissen marktfähig und für Unternehmen nutzbar. Davon profitieren alle beteiligten Partner", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Das Verhalten eines elektronischen Bauteils am Computer zu simulieren ist schon herausfordernd genug – aber die Kunden fordern dazu noch schnelle Erlebnisse. „Kunden in der Mikroelektronikbranche wollen das Ergebnis in ein paar Stunden“, sagt Josef Weinbub, der Leiter des neuen CD-Labors.

Neue Wege
Die Beschleunigung der Rechenzeit wurde über Jahrzehnte durch immer leistungsfähigere Hardware erzielt. Heute lässt sich die Taktfrequenz der Computer aber kaum noch steigern, stattdessen kommen immer mehr Prozessoren parallel zum Einsatz. Dazu müssen aber auch die Programmcodes angepasst werden.
Für solche Projekte muss man allerdings viel Wissen über unterschiedliche Fachbereiche mitbringen: Man muss die Elektrotechnik der Bauteile verstehen, man braucht ein Verständnis für die verwendeten mathematischen und physikalischen Methoden, und man braucht das nötige Informatik-Wissen. „Es gibt nicht viele Forschungsgruppen auf der Welt, die genau an der Schnittstelle zwischen diesen Bereichen arbeiten“, sagt Weinbub. Daher ist Silvaco diese Kooperation mit der TU Wien eingegangen.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.10.2015