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29. März 2024

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Zu wenig Lob

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Kaum Anerkennung individueller Leistung, darüber klagen Europas Angestellte.

Mehr Anerkennung der eigenen Leistung durch den direkten Vorgesetzten, das erwartet sich jeder zweite Mitarbeiter. Jeder dritte Befragte einer europaweiten Studie von Oracle zur Mitarbeiter-Motivation wünscht sich eine transparentere Darstellung des eigenen Anteils am Unternehmenserfolg. Ebenfalls ein Drittel wird durch spannende Projekte motiviert.
Der eigene Beitrag zum Unternehmenserfolg wird allerdings oft gar nicht gewürdigt. In gut einem Drittel der Fälle bleibt eine Anerkennung individueller Leistungen vollkommen aus. Diese offensichtliche Diskrepanz zwischen Mitarbeiterbedürfnissen und in Unternehmen gelebtem Führungsstil spiegelt sich auch an anderer Stelle in der Oracle-Untersuchung wider. Fast 56 Prozent der Befragten in Deutschland wünschen sich einen proaktiveren Managementstil und ebensoviele legen besonderen Wert auf einen individuelleren Ansatz bei der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung.

Regelmäßiger Austausch
Ganz besonders jungen Erwachsenen, den sogenannten Millenials, ist der regelmäßige Austausch mit ihrem Chef und konstantes Feedback wichtig. Zwar scheint im Umgang mit dieser Altersgruppe bereits ein Umdenken stattgefunden zu haben, denn bereits 44 Prozent geben an, regelmäßig von ihren Vorgesetzten Rückmeldung zu erhalten. Dennoch wünschen sich 79 Prozent der befragten Millenials einen stärkeren Fokus auf ihre individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Weiterbildungsmöglichkeiten und transparente Karrierepfade spielen eine enorme Rolle bei der Bindung dieser Generation an das eigene Unternehmen.
Aber gerade diese partnerschaftliche, unterstützende Sichtweise kommt vielerorts zu kurz: 4 von 10 Befragten geben an, stets selbst mit Problemen auf ihren Arbeitgeber zugehen zu müssen. Und nur 32 Prozent der deutschen Studienteilnehmer fühlt sich von ihren Arbeitgebern verstanden und in ihrer Individualität akzeptiert. Mehr als die Hälfte kritisieren Stil und Form der Rückmeldung ihrer Vorgesetzten. Nur jeder Zehnte wird regelmäßig von seinem Arbeitgeber zu seiner Befindlichkeit befragt, also einmal im Monat oder häufiger.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2015