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29. März 2024

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Bedarfsorientierte Innovation

Bedarfsorientierte Innovation© T-Systems Austria

Skalierbare Plattformtechnologien mittels Cloud-Computing ermöglichen die schrittweise Transformation bestehender IT-Systeme. Ein Expertenkommentar von Gerald Maier-Köck, Business Architekt bei T-Systems Austria.

Internationale Banken waren Vorreiter, jetzt verwenden zunehmend auch österreichische Banken Cloud-Computing als Erweiterung bestehender IT-Systemen oder als Ersatz von langjährig gewachsenen und entsprechend komplexen IT-Strukturen. Der Nutzen von Cloud-Services ist mittlerweile unbestritten, viele CIOs konnten mit IaaS (Infrastructure-as-a-Service) bereits erste finanzielle Vorteile realisieren.

Für eine nachhaltige digitale Transformation weiterer betrieblicher Prozesse braucht es nun als nächsten Schritt eine weitreichendere Migration in die Cloud. Der Weg dorthin scheint oftmals noch unklar. Hilfe zur differenzierten Abbildung unterschiedlicher Bedarfsphasen schafft aus Sicht von T-Systems eine Art Baukastensystem, das sogenannte Cloud-Migration-Framework mit Unterteilung in das Cloud-Readiness Assessment, die -Migration Factory und die -Managed Services.

Ablöse von Altsystemen
Zu Beginn beim Assessment steht die Prüfung der vorhandenen IT-Struktur und Software-Applikationen und davon ausgehend, welche Voraussetzungen für die künftige Cloud-Architektur sind da und welche müssen geschaffen werden. Mit der Cloud Migration Factory zur Auswahl der passenden technologischen Anwendungen folgt der nächste Schritt. Da die komplette Ablöse von Alt-Systemen gerade im Bankensektor aus Risiko- und Kostengründen zumeist nicht in Frage kommt, eignet sich eine weitgehend automatisierte Verlagerung in die entsprechende/n Ziel-Cloudplattformen (engl. Rehosting).

Die Virtualisierung auch von Server-Infrastrukturen ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass sogar „IT-Urgesteine“ wie IBM-Groß-Systeme als neue softwaredefinierte Architektur in einer Cloud kosteneffizienter betrieben werden kann. Bestehende Lösungen in den Rechenzentren der Kunden können damit auch parallel zu externen Cloud-Services als Hybride-IT eingesetzt werden. Das kann auch während einer schrittweisen Überleitung beibehalten werden oder permanent, etwa bei strategischen Erfordernissen beim Thema Datenschutz.

Neue Programmiersprachen
Durch die rasche Migration von Schlüsselkomponenten in die Cloud können Unternehmen bereits frühzeitig und signifikant bei Hard- und Softwarekosten sparen. Cloud Managed Services als letzte Phase hat die nachhaltige Modernisierung der Applikationen zum Ziel, der Fokus liegt auf Reengineering und Refactoring. Dabei gibt es mittlerweile vielfältige Unterstützungsformen, darunter automatisierte Portierungen in neuere Programmiersprachen.

Cloudaffine Applikationen in unterschiedlichen Sprachen und Frameworks sind zudem hochgradig flexibel und das spiegelt sich in hoher Produktivität, auch auf unterschiedlichen Plattformen, und in rascheren Erneuerungs-Zyklen (engl. Releases). Wer aber Cloud-Services nur aus Sicht der Infrastruktur-Virtualisierung betrachtet, dem fehlen wesentliche Potentiale im Business-Case. Maximale Flexibilisierung der Infrastruktur, eine durchgängig zukunftstaugliche IT- und Applikations-Architektur, Transfer von Innovationen – das sind die wirklichen Wertschöpfungspotentiale für eine Zukunft in der Cloud.

Links

Gerald Maier Köck, Economy Ausgabe Webartikel, 21.06.2021