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28. März 2024

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Das ungenützte Potential

Das ungenützte Potential© Salesforce

Kleinbetriebe und Mittelstand haben Aufholbedarf bei neuer Wertschöpfung mittels Digitalisierung. Ein Expertenkommentar von Steffen Lange, Landeschef von Salesforce Austria.

Die Digitalisierung von betrieblichen Prozessen und Wertschöpfungsketten ist aus ökonomischer Sicht ein immer größerer Erfolgsfaktor für Unternehmen wie Verwaltung. Ein wesentliches Kriterium sind dabei die MitarbeiterInnen und ihr Arbeitsumfeld. Österreich hat unbestritten einige Vorzeige-Projekte im Digitalisierungsbereich vorzuweisen und nimmt im europäischen Vergleich sogar einen Platz in den Top 10 ein. Es gibt aber auch Aufholbedarf, etwa bei der effektiven Nutzung von Daten und das betrifft primär Kleine- und Mittelständische Unternehmen (KMU).

Laut dem aktuellen Digital Economy and Society Index (DESI) nutzen nur neun Prozent der Unternehmen intelligentes Datenmanagement (Big Data), deutlich weniger als der EU-Durchschnitt mit 14 Prozent. Gleiches gilt im Bereich Cloud-Computing, wo nur jedes fünfte KMU Cloud-Lösungen in den betrieblichen Arbeitsalltag integriert hat. Hier liegt der EU-Durchschnitt bei 26 Prozent.

Arbeitswelt im Wandel
Die Digitalisierung hat die Geschäftstätigkeit von Unternehmen jeder Branche und Größe fundamental verändert, sie ermöglicht völlig neue Chancen entlang von Wertschöpfungsketten über Abteilungen und Lieferanten hinaus. Gerade bei Klein- und Mittelbetrieben als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung ist dieses Potential noch lange nicht ausgeschöpft und das betrifft auch das Arbeitsumfeld an sich.

Diese Arbeitswelt unterzieht sich einem Wandel und Technologie gestaltet das maßgeblich mit. Die virtuelle Zusammenarbeit betrifft vom Lehrling bis zum CEO jede/n einzelnen und ist ein wichtiger Faktor für effiziente Prozessabläufe und erfolgreiche Wertschöpfung bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Flexibilität und Work-Life-Balance gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung und das erfordert auch eine neue Unternehmenskultur.

Neue Fertigkeiten
Das nunmehr mögliche „work from anywhere“ bietet Vorteile für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Unternehmen können ihre Talenteakquise erweitern und die begehrten High Potentials ortsunabhängig in ihr Unternehmen holen. Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY (Anm. „Future Workplace“) zeigt jedoch, dass schon allein die Nutzung von Home Office regional sehr unterschiedlich ist. Während in Wien der Anteil bei 64 Prozent liegt, sind es in Salzburg nur 44 Prozent. Österreichweit ist Home Office für mehr als die Hälfte grundsätzlich möglich. Unternehmen stehen also vor der Herausforderung, ihre Mitarbeiterinnen gleichermaßen einzubinden und ein erfolgreiches Arbeiten für jede/n von überall aus zu ermöglichen.

Dazu benötigen sie ein digitales Headquarter. Als IT-Dienstleister sind wir bestrebt, das immense Potential der Digitalisierung möglichst vielen Betrieben zugänglich zu machen. Mit intelligenten Anwendungen wie cloud-basierten Plattformen oder Innovationen wie Slack können Unternehmen die Zusammenarbeit neu organisieren, innovative Geschäftsmodelle aufsetzen und parallel ihre MitarbeiterInnen an jedem Ort erfolgreich machen. Und auch technisch unerfahrene Personen können sich über frei zugängliche Lernplattformen wie Trailhead neue Fertigkeiten für das Arbeiten im 21. Jahrhundert aneignen.

Links

Steffen Lange, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2022