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28. März 2024

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Kluges Datenmanagement bringt wertvolle Erkenntnise

Kluges Datenmanagement bringt wertvolle Erkenntnise© Kapsch BusinessCom

Kostenreduktion und neue unternehmerische Wertschöpfung erfordert intelligent vernetztes Datenmanagement. Ein Expertenkommentar von Thomas Nenning, Solution Architect bei K-Businesscom.

Die Energiekosten haben sich für heimische Industrie-Unternehmen radikal verteuert. Der Preis für Strom stieg im Vergleich zum Vorjahr zeitweise um das Zehnfache, der Gaspreisindex um rund 500 Prozent. Neben den Energiekosten, die auf die betriebswirtschaftliche Kalkulation der Fertigung durchschlagen, müssen Unternehmen auch die Belastung der Klimaauflagen berücksichtigen. Der grüne Fußabdruck wird etwa für die Auftragsvergabe an Sublieferanten oder bei der Kapitalvergabe immer wichtiger.

All diese Kostenanstiege sind aktuell der Haupttreiber für ein optimiertes Energiemanagement. Ein wesentlicher Ansatz hat mit der Vernetzung von Energiedaten, Maschinendaten und Betriebsdaten zu tun. Erfahrungsgemäß liegen im Produktionsprozess beim Einsatz von Hitze, Kälte, Druckluft oder Beleuchtung wichtige Stellschrauben für einen reduzierten Energieverbrauch. Eine Vielzahl bereits umgesetzter Projekte zeigt, dass sich allein mit der richtigen Energiesteuerung derartiger Abläufe bis zu zwanzig Prozent Energie einsparen lassen, bei traditionell gesteuerten Anlagen bis zu vierzig Prozent.

Smart Energy
Praktisch startet ein Smartes Energiemanagement mit einem Stufenmodell, wo einmal die Energiedaten aus verschiedensten Quellen erfasst werden. Maschinen mit Datenschnittstellen und konventionellen Zählern lassen sich mit Auslese-Einheiten einfach digitalisieren. Neue Messpunkte werden bei Bedarf mit zusätzlicher Sensorik eingerichtet. Um dann die Energieverbräuche in einen Kontext zu setzen, werden auch ergänzende Maschinen-, Umgebungs- oder Auftragsdaten einbezogen.

Das ergibt ein scharfes Bild, welche Faktoren den Energiebedarf einer Anlage bestimmen und damit die Bilanz des gesamten Unternehmens beeinflussen. Sinnvoll ist hier ein ganzheitlicher Ansatz, wo für die Analyse so viele relevante Systeme wie nötig hinzugezogen werden. Diese Vernetzung ermöglicht dann auch weitere Optimierungen der Prozesse. So wird etwa die Instandhaltung benachrichtigt, sobald ein Grenzwert überschritten wird.

Smartes Energiemanagement verdeutlicht sich schon am Beispiel einer vergleichsweisen kleinen Bäckerei. Hier erwies sich die Kühlkammer als Aktionspunkt, die nun auch als Speicher genutzt wird. Immer, wenn die Solaranlage mehr Strom erzeugt als für den aktuellen Betrieb nötig, wird ein Kältevorrat angelegt und Energie für knappere Zeiten gespeichert.

Intelligente Vernetzung
Die intelligente Vernetzung von Daten bringt immer einen neuen Erkenntnisgewinn. Um in den komplexen Prozessen Potenziale zu finden, braucht es auch das Wissen der Belegschaft. Das beginnt etwa bei der Beobachtung, eine Brennklappe früher zu schließen und endet beim Lüftungsverhalten einer Werkhalle. Smartes Energiemanagement lässt sich sowohl in bestehende IT-Systeme integrieren als auch neu aufsetzen.

Als K-Businesscom empfehlen wir modulare Konzepte, wo bereits einzelne Stufen einen Mehrwert bieten können. Die massiven Preissteigerungen verstärken die Notwendigkeit datengestütztes Energie-Management zu einer betrieblichen Kernkompetenz zu machen. Investitionen in eine professionelle Energieoptimierung werden zudem mit diversen staatlichen Förderprogrammen unterstützt.

Links

Thomas Nenning, Economy Ausgabe Webartikel, 27.09.2022