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26. April 2024

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Unternehmensinsolvenzen in Österreich weiter rückläufig

Unternehmensinsolvenzen in Österreich weiter rückläufigBilderbox.com

Laut einer aktuellen KSV-Statistik verringern sich in den heurigen ersten Monaten alle Parameter im Bereich der Betriebskonkurse und dieser Trend soll auch für das ganze Jahr 2015 gelten.

3.822 Unternehmensinsolvenzen ergeben minus 7 Prozent gegenüber 2014, rund 1,445 Mrd. an Insolvenzsumme ein Minus von rund 30 Prozent und in Summe 13.700 betroffene Mitarbeiter eine Reduktion von minus 15 Prozent.
Größere Unterschiede bei den Insolvenzen zeigen sich im Vergleich der Bundesländer, etwa in Vorarlberg (-36%), Tirol (-30%) und Oberösterreich (-14%), hingegen in Wien, Niederösterreich und Kärnten kaum Bewegung.
„Einerseits gibt es einen unterschiedlichen Branchenmix, jedoch spielt zweifellos auch die individuelle Dynamik in den Bundesländern hinein, wie sich an der Statistik der Kammermitglieder der WKO ablesen lässt“, so Hans-Georg Kantner, Leiter KSV1870 Insolvenz, über die Gründe für diese Unterschiede.

Analyse der Bundesländer
Bei einem durchschnittlichen Zuwachs an Kammermitgliedern von 84 % in ganz Österreich liegen die Bundesländer Tirol und Vorarlberg deutlich unter Schnitt, die großen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich dagegen darüber. Wo wenig gegründet wird, gibt es auch weniger Insolvenzen. „Man sieht daran auch, dass wenige Insolvenzen nicht ausschließlich ein Signal der Stärke sein müssen, sondern eben auch eines für geringere Dynamik sein können“, so Kantner.
Die Bundesländer Tirol und Vorarlberg sind wirtschaftlich potente Bundesländer, was auch an der Arbeitslosenstatistik abzulesen ist: Während Wien und Kärnten Spitzenreiter sind, finden sich Tirol und Vorarlberg deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 5,8 %. Die starke industrielle Komponente verbunden mit exportorientierter Wirtschaft sind laut KSV offenbar die Schlüssel für diese Positionen.
Dies lässt sich an Oberösterreich, Österreichs Exportweltmeister (mit einem Anteil von 25 % an allen heimischen Exporten) ablesen. „Niedrige Insolvenzzahlen beruhen auf einem Ursachenmix aus relativer wirtschaftlicher Stärke gekreuzt mit relativer wirtschaftlicher Dynamik und lassen sich nicht eindimensional erklären“, erläutert KSV-Experte Kantner.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2015