Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

06. October 2024

Search form

Search form

Eine ökologisch vertretbare Industriepolitik im internationalen Wettbewerb

Eine ökologisch vertretbare Industriepolitik im internationalen Wettbewerb © pexels/pixabay

Innovation und technologische Souveränität im Kontext mit einer ressourcenschonenden Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft als Thema bei hochkarätig besetzter Diskussionsveranstaltung von Club Research am 28. Juni in Wien.

(red/cc) In 17 Jahren, also bis 2040, will Österreich klimaneutral sein, die Europäische Union ein paar Jahre später. Auf dem Weg dorthin spielt die Industrie eine Schlüsselrolle. Selbst für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich, muss sie sich der (letztlich auch ökonomisch machbaren) Herausforderung ihrer Dekarbonisierung stellen. Parallel sorgt die Industrie aber auch in den nationalen Volkswirtschaften für hohe Wertschöpfung und Arbeitsplätze.

Um nun diese ökonomische und gesellschaftliche Rolle weiter erfüllen zu können, muss sie sich im globalen Wettlauf um die grünen Zukunftstechnologien behaupten. Ein Alternativszenario wäre eine beschleunigte Deindustrialisierung mit sozialen Verwerfungen deren Folgen bereits heute auszumachen sind.

Pendel schlägt wieder in Richtung einer aktiven staatlichen Industriepolitik
Rund um diese Perspektiven gibt es nun ein Comeback der Industriepolitik. Von dysfunktionalen Rezepturen wie Subventionswettläufen und staatlichem Dirigismus in Verruf gebracht, galt diese lange als Tabuthema. Nun schlägt das Pendel wieder um zu einer aktiven staatlichen Politik, die industrielle Entwicklungen in kritischen Technologien anstoßen und lenken will – und das mit viel Geld. Allein die USA stecken 400 Mrd. Dollar in den Umbau ihrer Industrie, auch als Reaktion auf Chinas Streben nach Technologieführerschaft.

Die EU hält mit einem Industrial Plan zum Green Deal dagegen. Wie ist nun dieses Comeback der Industriepolitik auch in der ökonomischen Forschung fundiert? Was sind die Leitlinien einer neuen, grünen Industriepolitik? Wie stark wird sie von geopolitischen Rivalitäten geprägt? Wie groß bleibt dabei die protektionistische Versuchung? Wie positioniert sich die EU im globalen Konkurrenzkampf? Welchen Handlungsspielraum haben die nationalen Volkswirtschaften? Und was erwarten die heimische Industrie und deren ArbeitnehmerInnen von einer neuen Industriepolitik?

Hochkarätige Expertenrunde mit Gabriel Felbermayr, Sigrid Stagl und Andreas Gerstenmayer
Alle diese Punkte werden bei der Veranstaltungen nach den Einleitungen von Gabriel Felbermayr (Direktor WIFO) und Sigrid Stagl (Direktorin Institute for Ecological Economics, WU Wien) diskutiert. Weitere Teilnehmer sind Beate El-Chichakli (Leiterin Grundsatzangelegenheiten Sektion Innovation & Technologie BMK), Andreas Gerstenmayer (CEO AT&S), Christa Schlager (Leiterin Wirtschaftspolitische Abteilung, AK Wien) und Peter Wieser (Leiter Abteilung für Wirtschaft, Arbeit und Statistik, Stadt Wien). Die Moderation verantwortet wiederum Johannes Steiner, promovierter Volkswirtschaftler und Jurist sowie Gründer und Leiter des Club Research.

Ökologischer Umbau, technologische Souveränität. Globaler Wettlauf zu einer „grünen Industriepolitik“? Veranstaltung von Club Research in Kooperation mit Arbeiterkammer Wien, Klimaministerium und Stadt Wien am Mittwoche, den 28. Juni 2023 im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien in 1040 Wien (Theresianumgasse 16-18).

Anm. d. Redaktion: Ein Großteil des Textes wurde von den (gewohnt fundiert aufbereiteten) thematischen Erläuterungen des Club Research übernommen.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.06.2023