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18. Mai 2025

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Innovationen für den Markt denken

Innovationen für den Markt denken© NLK Khittl

Niederösterreich ist ein Wissenschaftsland geworden. Die aktuellen Prämierungen beim „tecnet accent Innovation Award“ zeigen einmal mehr umfangreiche und inhaltlich breite Innovationskraft junger Forschender.

(red/czaak) Letzten Donnerstag wurde der „tecnet accent Innovation Award“ der Universität für Weiterbildung Krems im Milleniumssaal des Landhauses verliehen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte im Rahmen der Veranstaltung die zentrale Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für Niederösterreich und zeichnete drei Projekte aus dem Gesundheitsbereich aus. Die Veranstaltung bot auch Gelegenheit für einen Blick auf die eindrucksvolle Entwicklung von Niederösterreich zu einem auch international beachteten Forschungs- und Wissenschaftsstandort.

Von Donau Uni Krems über MedAustron und ISTA bis zum neuen Wissenschaftscampus Hainburg
„Wir waren uns damals schon bewusst, Niederösterreich ist ein Land, das über keine Rohstoffe verfügt, aber wir haben auf alle Fälle viele junge Talente und kluge Köpfe und deswegen war es richtig und notwendig in den gesamten Bereich der Wissenschaft und Forschung zu investieren“, erinnerte Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich, an die Anfänge der Wissenschaft in Niederösterreich.

„Mittlerweile können wir sagen: ja, Niederösterreich ist zu einem Wissenschaftsland geworden, das wir immer weiter ausbauen“, verwies Mikl-Leitner etwa auf (auch) internationale Leuchtturmprojekte wie das MedAustron in Wiener Neustadt, das ISTA in Klosterneuburg oder an den künftigen Wissenschaftscampus in Hainburg. Nukleus für all diese überaus erfolgreichen Aktivitäten waren die positiven Erfahrungen im Rahmen der Gründung und Umsetzung der Donau Uni Krems.

Drei Projekte aus dem Gesundheitsbereich
Es geht aber auch darum dieses neue Wissen in die wirtschaftliche Umsetzung zu bringen. „Schön ist, dass wir heute drei Projekte in den Mittelpunkt stellen, die aus dem Gesundheitsbereich kommen“, so Mikl-Leitner und erinnerte zugleich an die laufende Gesundheitsreform im Land, mit dem Ziel neue Strukturen zu schaffen und die Gesundheitsversorgung nachhaltig auf höchstem Niveau garantieren zu können. „Mit dem Award würdigen wir nicht nur herausragende Forschende, sondern auch die Institutionen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft“, ergänzte Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung an der Uni für Weiterbildung Krems.

Ziel des Wettbewerbs ist der Transfer wissenschaftlicher Ideen in praktische Anwendungen – auch ohne fixen Businessplan. „Wir wollen junge Forschende ermutigen, ihre Innovationen für den Markt zu denken“, sagt Doris Agneter, Geschäftsführerin der tecnet equity Niederösterreich. „Seit der Gründung 2009 haben bereits rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Coachings und Wettbewerben teilgenommen. Wir wollen junge Forschende ermutigen, ihre Innovationen für den Markt zu denken“, betont sie die Entwicklung.

KI-basiertes Verfahren im Röntgenbereich und präzise Erfassung von Geruchsstoffen
Den ersten Preis beim aktuellen Bewerb erhielt Kenneth Chen von der Universität für Weiterbildung Krems. Er entwickelt ein KI-basiertes Verfahren zur automatisierten Erkennung von Beinachsenabweichungen auf konventionellen Knie-Röntgenbildern. Das neue System soll künftig eine präzisere Diagnostik ermöglichen – ohne zusätzlichen Aufwand in der Bildgebung.

Zwei zweite Plätze gingen an innovative Projekte aus Sensorik und Biotechnologie. Einmal Juan A. Allegretto von der Danube Private University, der mit einer neuartigen Plattform zur präzisen Erfassung von Geruchsstoffen überzeugte. Die optischen Sensoren könnten zukünftig in der Lebensmittelkontrolle, im Umweltmonitoring oder bei der medizinischen Diagnostik Anwendung finden. Und dann Adrian Lendvai vom IMC Krems, der gemeinsam mit einem interdisziplinären Team an einem Peptid forscht, das das Knochenwachstum fördert und die Integration von Implantaten beschleunigen soll.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.04.2025